Wiedersehen auf Arcadia

Fast eine halbe Stunde lang rast das Raumschiff PLEIADES mit Höchstgeschwindigkeit durch den riesigen Gum-Nebel.
Obwohl dieser Supernova-Nebel mit einem Durchmesser von beinahe tausend Lichtjahren aufgrund der vielen Sternhaufen, die sich in im befinden, die reinste Schatzkammer ist, haben Erik und seine Freunde – Linus und Julia – im Gegensatz zu anderen Reisen dieses Mal keine Zeit um die Sehenswürdigkeiten zu bewundern.
Selbst den blauen Riesenstern Naos, der wie ein Saphir funkelt, mussten sie links liegen lassen.



Die Kaperung von Starport 101 durch die Ansi-Piraten und das interstellare Wesen, das die Ansi anführt, steckt ihnen immer noch in den Knochen und sie machen sich große Sorgen um ihre Familien.
Zur Zeit rasen ihre Gedanken – fast ebenso schnell wie ihr Raumschiff – einzig und allein um die Frage, wie es ihnen gelingen soll, die Forderung des Wesens zu erfüllen, nämlich die zweite Heimatwelt der prähistorischen Alpha-Zivilisation zu finden.
Selbst mit Experten wie Eriks Großeltern kann sich keiner von ihnen vorstellen, dies innerhalb von Tagen oder Wochen zu schaffen.
Gerade als das Raumschiff PLEIADES den Gum-Nebel verlässt und man endlich wieder freien Blick auf die Sterne des Orion-Armes hat, versucht die Präsidentin des Senats der Interstellaren Allianz mit Erik und seinen Freunden Kontakt aufzunehmen.
Nachdem Erik den Ruf annimmt, erscheinen die Präsidentin und – zu aller Überraschung – Professor Bernard auf dem Panoramabildschirm.
„Liebe Kinder. Bevor ihr Arcadia erreicht, ist es wichtig, dass ihr mir bitte gut zuhört. Wie ich von Professor Bernard erfahren habe, seid ihr bereits mit einer Zivilisation vertraut, die unter dem Namen Klytronen bekannt ist.“
Bei diesen Worten der Präsidentin tut Professor Bernard heftig nicken.
Erik runzelt die Stirn und fragt: „Was haben die Klytronen mit Arcadia zu tun?“
„Nun, auf dem Planeten Arcadia gibt es neben unserem Außenposten auch eine Kolonie der Klytronen.“, lautet die Antwort der Präsidentin.
„Ach du Schreck!“, entfährt es Linus, der sich noch allzu gut an das Zusammentreffen mit der Insektenzivilisation am Rande der galaktischen Kernregion erinnern kann.
Das holografische Programm Elektra hatte ihn und seine Freunde zu einem Weltraumteleskop der prähistorischen Alpha-Zivilisation geführt und dort entdeckten sie zufällig ein im Bau befindliches Nest der Klytronen.
Ebenso wie ihre viel kleineren Verwandten auf der Erde, waren die Klytronen friedlich, so lange sie sich nicht bedroht fühlen.
Doch als eine Gruppe von Ansi-Piraten das Weltraumteleskop in seine Gewalt bringen wollte, stellte sich Erik ihnen mit der PLEIADES kurzentschlossen in den Weg und verwickelte sie in eine regelrechte Weltraumschlacht.
Dieses Scharmützel vor ihrer Haustür war für die Klytronen jedoch zu viel des Guten und sie stellten kurzerhand alle fremden Raumschiffe sowie deren Besatzungen unter Arrest.
Dass man wieder frei kam, war einzig und allein Julias Scharfsinn zu verdanken, die die Rieseninsekten mit Linus schokoladenüberzogenen Star Nuts bestechen konnte.
Sehr zum Verdruss von Linus, der damit um seinen Reiseproviant gebracht war.



„Ich glaube, ihr versteht nun, weshalb wir die Position Arcadias geheim gehalten haben, oder?“, fragt die Präsidentin und sieht die drei streng an.
„Ja, Frau Präsident. Wir müssen während unseres Aufenthalts auf Arcadia darauf achten, nichts zu tun, was die Klytronen als Aggression interpretieren könnten.“, antwortet Erik, der sich ebenfalls an das unangenehme Zusammentreffen mit den Rieseninsekten erinnert.
„Dann ist es ja gut.“, meint die Präsidentin, blickt die drei noch einmal streng an und beendet den Kontakt zur PLEIADES.
Auf dem Panoramabildschirm sieht man nun wieder den Weltraum, der sich vor dem Raumschiff erstreckt.
Rasch wird der kleine planetarische Nebel „Jupiters Geist“ immer größer und knapp 600 Lichtjahre hinter ihm liegt der Planet Arcadia.

Zweieinhalb Stunden nachdem die PLEIADES Starport 101 verlassen hat, erreicht das Raumschiff den Planeten Arcadia.
In natura sieht der Planet vom Typ Super-Erde noch viel schöner aus, als auf den Bildern, die in den vergangenen Jahren veröffentlicht wurden.
Der größte Teil ist von Wasser bedeckt und lediglich auf der Südhalbkugel kann man einen größeren Kontinent und ein paar Inseln erkennen.
Da auf dem ganzen Planeten ein subtropisches Klima mit einer Durchschnittstemperatur von 21 Grad herrscht, sind – im Gegensatz zur Erde – keine Polkappen vorhanden.
Das i-Tüpfelchen aber ist das ausgedehnte Ringsystem, das Arcadia umgibt und sehr an das von Saturn erinnert.
Das Kolonistenschiff AENEAS befindet sich auf einer Bahn innerhalb dieses Ringsystems und Erik tut es ihr gleich, indem er die PLEIADES ein kleines Stück hinter ihr parkt.



Kaum befindet sich die PLEIADES in einer stabilen Umlaufbahn, wird sie von der auf dem Planeten befindlichen Kolonie auch schon gerufen.
Offenbar wurde Arcadia von der Präsidentin der Interstellaren Allianz bereits vorgewarnt.
„Achtung Privatraumschiff PLEIADES! Hier ist Arcadia Control.“, meldet sich eine Frauenstimme.
„Guten Tag Arcadia Control.“, antwortet Erik hastig, „Wir müssen unbedingt mit meinem Großvater Heinrich Bachmann sprechen.“
„Sie haben die Erlaubnis, sich zu uns herunter zu beamen. Wir senden Ihnen die Koordinaten.“, erwidert die Frauenstimme, worauf Erik und seine Freunde sich auf die Oberfläche Arcadias beamen.
Gemäß der berühmten einsteinschen Formel e=m*c² wandelt das Transportsystem ihre Moleküle von Materie in Energie um und überträgt sie mittels eines Laserstrahls nach Arcadia, wo die Energie wieder zu Materie zurücktransformiert wird.
Erik, Linus und Julia stehen inmitten einer Parkanlage, die sich im Inneren eines der Gebäude der Kolonie befinden muss.
Einige Meter entfernt ist ein Kinderspielplatz auf dem gerade eine Krabbelgruppe mit ihren Eltern oder Betreuern herum tollen tut.



Während Erik und Linus die Szene betrachten, zupft Julia an Eriks Ärmel und sagt „He Erik, da kommt jemand auf uns zu.“
Erik wendet sich um und erblickt seine Großeltern, die durch einen der Seitengänge den Park betreten haben.
„Mein Gott Erik, bist du aber groß geworden!“, ruft seine Großmutter Meike und lächelt ihn an.
Sein Großvater hingegen blickt ihn und seine Freunde ein paar Sekunden lang an und fragt dann verschmitzt „Ist das jetzt in Mode, Laserball-Anzüge zu tragen?“
„Das war nicht so geplant, das hat sich so ergeben.“, antwortet Erik, worauf man sich erst einmal gegenseitig umarmt und dann werden die kleinen Gäste in das Appartement der Bachmanns gebracht.
Dort angekommen, stellt sich heraus, dass Eriks Großeltern nach den jüngsten Nachrichten, die man von der Erde erhalten hat, ebenso aufgeregt wie Erik und seine Freunde sind.
Noch während Meike in der Küchennische ein Essen für alle zubereitet, möchte Heinrich sofort wissen, was passiert ist, worauf sein Enkelsohn ihm die ganze Geschichte erzählt.
Beginnend mit der Expedition nach Alpha, über den Kampf gegen die Ansi um das prähistorische Teleskop bis zu dem Kidnapping von Starport 101.
Hin und wieder stellen Heinrich und Meike Zwischenfragen, wobei den Kindern auffällt, dass sie anscheinend alle neueren Berichte der Stiftung für Weltraumforschung sehr gründlich gelesen haben.
Vor allen Dingen diejenigen die Alpha betreffen.
So wissen sie auch von dem kleinen Computer und dem holografischen Programm, das Erik von der Expedition mitgebracht hat.
Als Erik das Hologramm einschaltet, sind seine Großeltern vor Staunen etwa eine Minute lang stumm.
Dann aber überschütten sie Elektra mit einem Schwall von Fragen, in denen es vor allen Dingen um die Geschichte der ersten interstellaren Zivilisation geht.
Erik und seine Freunde nutzen diese Zeit, um das von seiner Großmutter zubereitete Nudelgericht hinunter zu schlingen.
Seit einem halben Tag haben sie nichts mehr gegessen und ihre Mägen hängen mittlerweile in den Kniekehlen.
Nachdem er von Elektra alles erfahren hat, was er wissen wollte, sitzt Heinrich einige Minuten schweigend, in sich gekehrt und grübelnd auf seinem Sessel.
„Die Säulen der Alphas sind also Meilensteine, beziehungsweise Wegweiser. Das ist sehr interessant. Mein alter Professor Chen hatte das bereits vor vierzig Jahren vermutet.“, meint Heinrich schließlich.
„Und wenn man einen hätte, auf dem 'In alle Richtungen' steht, könnte man die zweite Heimatwelt finden.“, fügt Meike hinzu.
„Aber wo findet man so einen?“, möchte Linus wissen.
„Im galaktischen Kern.“, antwortet Erik, der sich an eines der Schlüsselereignisse der Expedition zurückerinnert.
Daraufhin hellt sich Heinrichs Miene auf.
„In dem Bericht von der Expedition nach Alpha stand, dass ihr unterwegs einen weiteren Hinweis gefunden habt, aber nicht genaueres. Es gibt also eine weitere Säule.“
„Anscheinend wollten die Allianz und die Stiftung das geheim halten. Damit die Information nicht schon wieder in die falschen Hände gerät.“, meint Meike dazu.
„Genau genommen ist es nicht nur eine, sondern vier Säulen.“, fügt Erik beiläufig hinzu, worauf seine Großeltern völlig aus dem Häuschen sind.
„Vier? So viele hat man noch nie entdeckt! In Ordnung. Morgen früh werden wir mit euch zusammen aufbrechen und die Suche starten.“, sagt Heinrich.
„Erst morgen? Warum nicht jetzt?“, ruft Erik.
Meike nimmt ihren kleinen Enkel in die Arme und meint: „Nein Erik. Ihr seid doch schon den ganzen Tag auf den Beinen gewesen und nun wird es allmählich Zeit ins Bett zu gehen.“
Murrend stimmen die Kinder zu.
Doch zuvor möchte Erik noch von seinen Großeltern wissen, wie es ihnen ergangen ist, nachdem sie mit der AENEAS die Erde verlassen hatten.
Und so erzählen sie ihm von ihrer Erkundungsreise jenseits des Gum-Nebels, der Entdeckung Arcadias, dem Aufbau der Kolonie und dem ersten Zusammentreffen mit dem hiesigen Klytronen-Stamm.
Langsam werden die Kinder schläfrig und ihnen fallen die Augen zu.
Kurz bevor Erik endgültig entschlummert, glaubt er zu hören, wie seine Großmutter sagt „Na das ist ja ein Haufen kleiner Abenteurer.“
Und Großvater Heinrich antwortet: „Sie sind ganz schön mutig und manchmal handeln sie auch vorschnell. Hoffentlich gibt das keine Probleme.“



Schnitzeljagd



Am nächsten Morgen wird nach einem kurzen Frühstück alles für die Reise zusammengepackt.
Heinrich und Meike haben ein paar Freunde gebeten, mit ihnen zu kommen, so dass man eine ausreichend große Mannschaft für die AENEAS hat, um die PLEIADES begleiten zu können.
Das kleine Privatraumschiff wirkt wie eine Maus neben einem Elefanten, als die beiden Raumschiffe die Umlaufbahn Arcadias verlassen und ihre Schnitzeljagd beginnen.
Traurig blickt Erik zu Arcadia mit seinen strahlenden Ringen zurück.
Gerne hätte er mehr von diesem Planeten gesehen, aber dafür ist jetzt keine Zeit.
Zuerst folgt man dem Kurs, den die COPERNICUS vor über einem Jahr eingeschlagen hatte und gelangt zu den vier Säulen im galaktischen Kern.
Nachdem Eriks Großeltern die Zeichen auf den Säulen beinahe eine Stunde lang gründlich studiert haben, sagt Meike endlich „Ich habe es! Das ist mit Sicherheit nicht die endgültige Adresse, aber die Richtung stimmt.“
Unglaublicherweise führt der Hinweis sie zu einer Gruppe von fünf Säulen, die sich nahe der wunderschönen, vielfarbigen Nebelgruppe von Rho Ophiuchi befinden – gerade mal 550 Lichtjahre von der Sonne entfernt und damit innerhalb der Grenzen der Interstellaren Allianz.
Zwischen 2376 und 2741 hatte man lediglich drei Säulen der Alphas entdeckt und nun auf einen Schlag mehr als in den Jahrhunderten davor.
„Ich fasse es nicht!“, schimpft Heinrich außer sich vor Wut.
„Anstatt Sternhaufen in fünfzigtausend Lichtjahren Entfernung zu untersuchen, sollte sich die Forschungsstiftung endlich mal darauf konzentrieren, das Outback gründlicher zu erforschen. Hier direkt vor unserer Nase liegen so viele Dinge, die von weitaus größerer Wichtigkeit sind. Schlamperer!“
Erik, Linus und Julia wagen nicht zu widersprechen, gehören sie doch zu jenen Sternenbummlern, die sich eben solche Ziele wie beispielsweise den Kugelsternhaufen M80 auf der der Erde abgelegenen Seite des galaktischen Kerns aussuchen.
Abermals brüten Heinrich und Meike über den Inschriften auf den Säulen und finden bald das, wonach sie suchen.
„Der neue Wegweiser scheint in eine Region zu führen, wo der Sagittarius-Carina-Arm dem galaktischen Kern entspringt. Vielleicht haben wir Glück und erreichen dieses Mal unser Ziel.“, hofft Linus.
„Schön wär's.“, stimmt Julia zu.
„Nein, nicht ganz.“, schaltet sich Meike dazwischen.
„Aber ich glaube zumindest, dass wir der Sache schon näher kommen.“





Am Rande des Abgrunds

„So ein Mist!“, schimpft Erik beim Blick auf den Raumspalt, der sich vor ihnen über eine Länge von mehreren Millionen Kilometern erstreckt.
Als die PLEIADES und AENEAS den Zielsektor, in dem sich der nächste Wegweiser befinden soll, erreichten, konnte Elektra sie gerade noch rechtzeitig vor diesem Hindernis warnen.
Mit Mühe und Not schafften es die beiden Raumschiffe mit Hilfe des Umkehrschubs abzubremsen und nun saßen sie da und waren ratlos.
Zu allem Übel hatte ein Scan des gesamten Raumsektors schnell gezeigt, dass sich hier keine Säule der Alphaner befand, obwohl sie da sein müsste.
Blieb nur die einzig logische Schlussfolgerung: Die Säule befand sich in dem Raumspalt.



„Und wie kommen wir nun an unseren Wegweiser ran?“
Damit spricht Linus die Frage aus, die allen in diesem Augenblick durch den Kopf geht.
„Anhand der Sensorendaten, vermute ich, dass es einen Zyklus gibt, der die Säule von Zeit zu Zeit kurz in unserem Raum-Zeit-Kontinuum auftauchen lässt. Vielleicht haben wir Glück. Es sieht so aus, als ob es in etwa vierzehn Minuten so weit ist. Wir brauchen also nur eine Viertelstunde die Beine hochlegen und warten.“, meldet Elektra, worauf bei Erik und seinen Freunden sofort neue Hoffnung aufkeimt, die aber nur wenige Sekunden lang währt.
„Oder auch nicht.“, meint Eriks Großvater, „Wir bekommen Besuch.“
Zwei unbekannte Raumschiffe, die aussehen wie langgestreckte fünfzackige Sterne, nähern sich mit sehr hoher Geschwindigkeit.



„Wir werden von den Schiffen gerufen.“, meldet Elektra, woraufhin an Bord der PLEIADES und AENEAS auf den Bildschirmen, die Besitzer der unbekannten Schiffe erscheinen.
Zu sehen ist die Kommandozentrale eines der fremden Schiffe und zwei Besatzungsmitglieder, die keiner anderen Spezies ähneln, die man bisher getroffen hat.
Offenbar handelt es sich um eine kristalline Lebensform, die wie ein Diamant mit vielen Facetten aussieht und ihre Körperform erinnert die Kinder sehr an den Kopf einer Königskobra.
„Achtung fremde Raumschiffe! Sie sind in das Territorium der Fabrini-Konföderation eingedrungen. Bitte kehren sie sofort um und verlassen sie unser Gebiet.“, fordert sie eines der Wesen auf.
„Fabrini-Konföderation? Was ist das?“, fragt Linus.
„Wir befinden uns in der galaktischen Zentralregion, jenseits des Raumes der Cephei. Anscheinend ist dies eine weitere hochentwickelte Spezies. Hoffentlich sind sie ebenso hilfsbereit.“, antwortet Julia.



Leider sind sie genau das nicht und es zeigt sich zudem, dass sie ein gerüttelt Maß an Sturheit besitzen.
Zwar versucht Eriks Großvater, den Fabrini ihre Situation zu erklären und sie zu überreden, bis zum Wiederauftauchen der Säule warten zu dürfen.
Aber es hat keinen Zweck.
Die Fabrini bestehen weiterhin darauf, dass die Menschen ihr Territorium umgehend verlassen.
„Da kann man nichts machen. Vielleicht finden wir anderswo einen Wegweiser, der uns weiter bringt.“, meint Heinrich murrend.
Erik aber ist anderer Ansicht und bespricht sich schnell mit Linus, Julia und Elektra.
Zwar fliegt die PLEIADES zusammen mit der AENEAS wieder zurück, wobei sie von den Fabrini begleitet werden, aber an einem von Elektra vorausberechneten Punkt, macht die PLEIADES plötzlich eine scharfe Kehrtwende und fliegt mit maximaler Geschwindigkeit zu dem Raumspalt zurück.
Die Fabrini sind so überrascht, dass sie erst Sekunden später reagieren und die Verfolgung aufnehmen können.
Doch da ihre Schiffe nicht schneller als die PLEIADES sind, genügen diese paar Sekunden für einen satten Vorsprung.
Zwar versuchen die Fabrini die PLEIADES mit Strahlen aus der Verteidigungswaffe ihrer Schiffe aufzuhalten, aber die Schutzschilde halten stand.
Leicht angeschmort nähert sich die PLEIADES dem Raumspalt in einer hyperbolischen Kurve, die sie – nach dem Passieren des Spaltes – wieder aus dem Fabrini-Raum hinausführen wird.
„Da ist die Säule!“, ruft Linus und deutet auf den Panoramabildschirm.
Noch ist sie schemenhaft wie ein Gespenst vor dem Spalt zu erkennen, aber von Sekunde zu Sekunde nimmt ihre Transparenz ab, während sie in den Normalraum zurückkehrt.
Als die Fabrini die Säule sehen, verschlägt es ihnen scheinbar die Sprache und sie brechen die Verfolgung ab.
Nun kann die PLEIADES die Säule ungestört passieren, gründlich scannen und sich wieder der AENEAS anschließen.
„Holla die Mondfee! Macht ihr so was öfter?“, erkundigt sich Heinrich besorgt.
„Nö nö, überhaupt nicht.“, meint Linus, dessen Puls wieder halbwegs auf normal ist.
Bei der Betrachtung der leichten Brandspuren auf der Hülle der PLEIADES können Heinrich und Meike das gar nicht so richtig glauben.





Entdeckung im Eis

Nach sechs Stunden erreichen die AENEAS und PLEIADES einen sehr alten Planeten, dessen Oberfläche bis auf einen schmalen Gürtel am Äquator vollkommen von Schnee und Eis bedeckt ist.
Nachdem ein neuer Wegweiser nicht gefunden werden kann, kommen Eriks Großeltern zu dem Schluss, dass dies wohl das Ziel ihrer Reise sein muss.
Nach einer kurzen Beratung, teilen sich die beiden Schiffe auf, umkreisen den Planeten auf verschiedenen Umlaufbahnen und versuchen eine alte Siedlung oder ein Gebäude der Alphaner zu finden.
Fast eine Stunde lang findet man unter dem Eismantel, der den überwiegenden Teil des Planeten umzieht, nur die Überreste von verfallenden Städten.
Doch dann meldet Elektra plötzlich, dass sie ein Signal entdeckt hat, dass auf Quantum-Technologie hindeuten könnte.
Doch um nachzusehen muss jemand hinunter und so kommt es, dass Erik und Linus in die Raumanzüge für Außenbordeinsätze schlüpfen.
„Funktioniert die Heizung dieser Biosuits auch wirklich richtig?“, möchte Linus wissen, als er abermals einen Blick auf den Eisplaneten wirft.
Dock Erik kann diese Frage auch nicht beantworten, da er die Raumanzüge der PLEIADES bis jetzt noch nie ausprobiert hat.
„Dann habt ihr ja bald Gelegenheit es heraus zu finden.“, meint Julia und setzt Linus seinen Helm auf.
Erik hat den seinigen bereits selbst aufgesetzt und die an der Unterkante befindlichen Scheinwerfer eingeschaltet.
„Also dann mal los!“, sagt Erik und die beiden werden von dem Materie-Energie-Transporter auf die Planetenoberfläche geschickt.



Nachdem sie sich auf einer leicht ansteigenden Anhöhe materialisiert haben, blicken Erik und Linus zunächst in alle Himmelsrichtungen, um sich zu orientieren.
Die Landschaft ist eine einzige trostlose Öde, die in Schnee und Eis erstarrt zu sein scheint und die Tatsache, dass sie sich zur Zeit auf der Nachtseite des Planeten befindet tut ein übriges, den Ort noch unheimlicher werden zu lassen, als er es eh schon ist.
Dunstwolken ziehen langsam über den Himmel und geben immer wieder den Blick auf die Sterne frei.
Nirgendwo gibt es Anzeichen für Pflanzen oder Leben.
Als Erik zum höchsten Punkt der Anhöhe blickt, auf der er und Linus gerade stehen, bemerkt er die Spitze einer – für die Alphaner typischen – dreiseitigen Pyramide, die das Licht der Sterne widerspiegelt.
„Wir sollten dort hinauf gehen und nach einem Eingang suchen.“, schlägt Erik vor und Linus lässt sich nicht lange überreden.
Zwar sind die Bauten der Alphaner sehr beständig, aber auch hier hat der Zahn der Zeit genagt und auf einer der Seiten befindet sich ein Loch, durch das Erik und Linus in das Innere gelangen können.



Obgleich ihre Helmscheinwerfer sehr hell sind, können sie die stetige Dunkelheit in der Pyramide kaum vertreiben, was die Umgebung noch gespenstischer und trostloser erscheinen lässt, als sie das eh schon ist.
Vor ihnen tut sich ein regelrechtes Wirrwarr von Gängen und Kammern auf, welches an die Pyramiden der Pharaonen des alten Ägyptens denken lässt.
Glücklicherweise haben die Kinder mit Elektra eine kompetente Führerin, die sie wie die antike Sagengestalt Ariadne sicher durch das Labyrinth bringt.
Immer tiefer und tiefer dringen sie vor und gelangen dabei in Bereiche, die hunderte Meter unter der planetaren Eisdecke liegen.
Gerade als der Marsch kein Ende mehr zu nehmen scheint, öffnet sich vor ihnen eine große Kammer, die von einem pulsierenden Licht erfüllt wird.
Auf einem einsamen Sockel in der Mitte des Raumes ruht – oder besser gesagt, schwebt – ein Gegenstand, der an einen kugelförmigen Haufen von Kristallen erinnert.
Diese Kristalle, oder was auch immer sie sein mögen, strahlen mal heller, mal dunkler und verändern ständig ihre Position, indem die äußeren Kristalle mit den innen liegenden die Plätze tauschen.
Die Bewegung wirkt auf Erik und Linus hypnotisierend.
„Wie sollen wir das Ding nehmen?“, fragt Linus.
„Wir versuchen es einfach!“, sagt Erik und greift kurzentschlossen mit beiden Händen danach.
Das ständige pulsierende Bewegung der einzelnen Kristalle bereitet zwar leichte Probleme, aber er kann das Objekt von dem Sockel herunter nehmen und festhalten.
Langsam steigen Erik und Linus wieder zur Spitze der Pyramide hinauf und bringen das Artefakt auf die AENEAS, wo Heinrich und Meike es in Augenschein nehmen.
„Mein Gott, ich komme mir vor wie ein Mensch aus dem Mittelalter, der zum ersten Mal ein Hologramm sieht. Ich sehe es, aber ich kann es nicht verstehen.“, beklagt Eriks Großvater.





Der Austausch

Mit Höchstgeschwindigkeit rasen die AENEAS und die PLEIADES mit ihrer kostbaren Fracht nach Phantasia, wo sie sehnsüchtig erwartet werden.
Das geheimnisvolle interstellare Wesen hat in der Zwischenzeit keinem Raumschiff gestattet an Starport 101 anzulegen oder denselbigen zu verlassen.
Zwar hat dies keine nennenswerten Probleme verursacht, aber es war doch sehr beklemmend für alle, auf der Station quasi eingesperrt zu sein.
Als die AENEAS Phantasia erreicht und in den Normalraum zurückkehrt, bricht auf der Raumbasis großer Jubel aus und alle warten gespannt darauf, was als nächstes geschieht.
Auch die PLEIADES ist angekommen und fliegt zu dem interstellaren Wesen, das sich wie ein Türsteher vor dem Starport aufgebaut hat.
„Da sind wir wieder und wir haben mitgebracht, was du wolltest.“, meldet Erik dem Wesen.
„Und ich bin hocherfreut! Das habt ihr gut gemacht, meine kleinen Helferlein. Und auch noch in so kurzer Zeit. Habt ihr vielleicht Interesse für mich zu arbeiten? Aber nein, wo denke ich nur hin! Natürlich wollt ihr das nicht. Dafür seid ihr von der Allianz viel zu anständig.“
„Nachdem wir nun durch die halbe Galaxis gehetzt sind und du unsere Familien gefangen gehalten hast, sind wir jetzt quitt?“, möchte Julia wissen.
„Quitt?“, fragt das Wesen zurück und muss lauthals lachen.
„Wartet nur ab, was passiert, wenn wir wissen, wie dieses Artefakt funktioniert. Ihr werdet schon sehen ...“
Erik, Linus und Julia blicken sich gegenseitig stumm an und wissen Bescheid.
Die Ansi verlassen die Raumstation mit ihrem Schiff und nähern sich der AENEAS, die das Quantum-Objekt zu ihnen hinüber beamt.



Nachdem sich das Quantum-Artefakt auf dem Ansi-Schiff materialisiert hat, ruft der Kommandant dem Piloten „Gib Gas!“ zu.
Mit höchstmöglicher Geschwindigkeit rast das Schiff davon, doch schon wenige Sekunden später spielt plötzlich die Steuerung verrückt.
Nach einigen irren Loopings und Schleifen ist die Haut der Ansi noch grüner als als sonst, da ihnen fürchterlich schlecht geworden ist.
„Hilfe!!!“, schreien sie verzweifelt und versuchen vergeblich die Kontrolle über die Steuerung zurück zu gewinnen.
Doch diese wurde von dem Computer-Virus, den Elektra in dem Quantum-Artefakt versteckt hat, übernommen und die Ansi haben diesem nicht das geringste entgegen zu setzen.
Auch eine Bestechung des Computers mit Aktienfonds, billigem Geld oder Schokoladezertifikaten – ein neues Produkt, das nach dem Erlebnis der Ansi im Zusammenhang mit den Klytronen und Linus Star Nuts aus der Taufe gehoben wurde – zeigt keine Wirkung.



Nachdem aufgrund der Kapriolen der Antrieb des Schiffes seinen Geist aufgegeben hat, nimmt die Höllenfahrt endlich ein Ende und die Ansi atmen erleichtert auf.
„Na das ist ja gerade noch mal gut gegangen.“, meint der Kommandant.
„Nun muss uns unser großer Freund nur noch einsammeln und von hier fort bringen.“
Doch der große Freund taucht nicht auf.
Ganz im Gegensatz zur AENEAS, die dank ihrer Höchstgeschwindigkeit von MAC 7.75 ebenso schnell wie die Ansischiffe ist, sie schnell einholt und mit einem Traktorstrahl festhält.
Kurz darauf treffen auch einige Polizeischiffe unter dem Kommando von Sicherheitschef Grig ein und stellen die Ansi unter Arrest.
„Nicht schon wieder ...“, entfährt es diesen, angesichts der Aussicht schon wieder im Gefängnis sitzen zu müssen.
Und dieses Mal wird es wohl etwas länger dauern, da sie eine Straftat begangen haben.



Ganz anders ist die Stimmung bei Erik und seinen Freunden, die von Ihren Familien und allen Stationsbewohnern wie Helden gefeiert werden.
Erik wird von seinen Eltern herzlich in die Arme geschlossen und auch die kleine Karin lässt es sich nicht nehmen, ihren großen Bruder zu knuddeln und ein Bussi nach dem anderen zu geben.
Nachdem Kommandant Adrian es endlich geschafft hat, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, wendet er sich an die kleinen Sternenreisenden.
„Im Namen aller möchte ich euch drei für unsere Rettung danken. Und ich möchte gerne wissen, wer auf die glänzende Idee gekommen ist, das Artefakt zu manipulieren.“
„Das war meine Idee.“, antwortet Julia.
„Nachdem wir es gefunden hatten, machten wir uns natürlich Gedanken darüber, was das Wesen damit will. Es war sofort klar, dass es nichts gutes sein konnte. Elektra hat dann das Virenprogramm geschrieben, mit dem das Ansischiff lahm gelegt wurde.“
„Da wir gerade davon sprechen. Wo ist eigentlich dieses unheimliche Wesen hingekommen? Jedes mal, wenn es mit uns geredet hat, ist es mir eiskalt den Rücken hinunter gelaufen.“, möchte Linus nun im Gegenzug erfahren.
„Leider haben wir es nicht zu fassen bekommen. Dieses Ding war so schnell, dass es unsere Schiffe praktisch stehen gelassen hat.“, antwortet Adrian bedrückt.
„Das heißt, irgendwann werden wir es wohl oder übel wieder sehen.“, bemerkt Julia nachdenklich.
Doch dieser kurze Dämpfer kann die gute Laune auf Starport 101 nicht trüben, wo noch stundenlang weiter gefeiert wird.



Die langgezogenen Streifen der Sterne rasen so schnell vorbei, dass sie wie ein Schneegestöber wirken.
Das fremde Wesen ist hin und her gerissen zwischen Wut und Verzweiflung.
Sein schöner Plan war so klar und genial, alles schien perfekt zu sein.
Und dann – mitten im Augenblick des Triumphs – ging es ganz plötzlich und unerwartet fürchterlich schief.
Wie konnte das nur passieren?
Das ist das Werk dieser kleinen Sternenbummler!
Sie haben mich betrogen, hintergangen und meinen Plan zunichte gemacht.
Dafür werden sie bezahlen.
Irgendwann.





Audienz bei der Prinzessin

„Nun sag schon was, wenn man dich fragt.“, knurrt Erik Linus an.
Aber dem fällt es schwer etwas zu sagen, angesichts der Umgebung, in der er sich gerade zusammen mit seinen Freunden, ihren Familien und einigen hochrangigen Vertretern der Allianz befindet.
Sie alle stehen mitten im Thronsaal eines Klytronennestes, umgeben von zahlreichen Wächtern.
Vor Linus sitzt auf einem Thron die junge Klytronenprinzessin, die über dieses Nest herrscht und ihn gerade gefragt hatte, ob er ihr ein paar von den süßen Star Nuts geben könne.
Von ihren Artgenossen aus anderen Regionen der Milchstraße hatte sie schon so viel von diesen leckeren Schokonüssen gehört.
„Gib sie ihr schon. Das ist ein Test. Sie will wissen, ob wir bereit sind, ihr etwas wertvolles zu schenken.“, raunt ihm Heinrich Bachmann zu, der hinter den Kindern steht.
„Schokonüsse sind wertvoll?“, stammelt Linus.
„Wenn es für dich die süßeste Nahrung der Welt ist, ja. Du weißt doch 'Spacig knackig und super Schokolade'.“, flüstert Erik.
„Ja, aber das ist doch bloß ein Werbespruch und … ach, was soll's.“
Um der Diplomatie willen, holt Linus – nicht etwa eine 200 Gramm Tüte, oh nein! – sondern – zum Erstaunen aller – eine 500 Gramm Jumbo-Tüte Star Nuts aus seiner Hosentasche und übergibt sie schweißgebadet der Prinzessin, die sich herzlich bedankt.
„Na sowas! Hast du heute was längeres vorgabt?“, fragt Julia mit einem kessen Grinsen auf den Lippen.
„Eines weiß ich genau.“, flüstert Linus, „Nestle-PG muss unbedingt einen Handelsvertrag mit den Klytronen abschließen, sonst werd' ich noch zum Elch.“
„Hoheit“, wendet sich Adrian an die Prinzessin.
„Wären sie bereit, wie wir es besprochen haben, das Quantum-Artefakt in ihrem Nest zu verstecken? Selbst wenn es jemals bekannt wird, ein Klytronennest ist der allerletzte Ort, an den sich die Ansi trauen würden.“
„Ja das werden wir. Für die vereinbarte Gegenleistung.“, stimmt sie zu.
„Selbstverständlich, Hoheit.“, erwidert Kommandant Adrian und so wird das Quantum-Artefakt an die Klytronen übergeben, damit es in Sicherheit ist und nicht mehr in die falschen Hände geraten kann.
Linus ist ein wenig verwundert und fragt nach „Was ist die vereinbarte Gegenleistung?“
Adrian blickt ihn an und grinst.
„Für ihre wertvollen Dienste erhalten die Klytronen regelmäßig einen Vorrat an Star Nuts.“





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Heute was längeres vor und noch keine Zeit gehabt, sich Gedanken über den Reiseproviant zu machen?
Kein Problem mit Star Nuts, der leckersten Versuchung zwischen den Sternen.
Jetzt auch in der praktischen 500 Gramm Jumbo-Packung.
Star Nuts – spacig knackig und super Schokolade!
Mmmm ...





Nachwort des Autors, 10.Oktober 2014

Hiermit liegt nun – wie versprochen – der zweite Teil der Geschichte „Aufbruch in das Outback“ vor und ich hoffe, dass er die Geschichte ebenso gut abschließt, wie sie begonnen hat.
Ursprünglich wollte ich den zweiten Teil mit der Ankunft bei Arcadia starten, aber als ich mit dem Schreiben begonnen hatte, merkte ich, dass etwas fehlt.
So entstand der neue Beginn, der unmittelbar an das Ende des ersten Teils anschließt.
Eriks Großeltern, die wir bereits aus dem ersten Teil und der Geschichte „Der Weihnachtswunsch“ kennen, haben hier einen weiteren, ausführlicheren Auftritt.
Nach dem hochintelligenten interstellaren Wesen wird in dieser Geschichte mit den Fabrini ein weiterer neuer Akteur in die Welt des kleinen Sternenreisenden eingeführt.
Dabei schwebte mir eine fortgeschrittene Zivilisation, ähnlich den Cephei vor, die aber nicht ganz so hoch entwickelt sein sollte.
Die Milchstraße ist eine große Galaxis und es gibt noch viel zu entdecken.

Die beiden Teile von Aufbruch in das Outback entstanden in einer für mich schwierigen Zeit, da meine alte Firma Ende März ihre Pforten schloss und ich fünf Monate lang nach einer neuen Anstellung suchen musste.
Doch nun bin ich – wie meine kleinen Helden – glücklich angekommen.
Da ich Softwareentwickler bin, hatte ich während meiner Arbeitslosigkeit viel Zeit meine WPF-Kenntnisse zu pflegen und zu mehren.
Ein Ergebnis davon sind die neuen Hintergründe bei den Weltraumbildern, die manchen von Euch vielleicht schon aufgefallen sind.
Die schönen, bunten Nebel und die Warp-Sterne werden von WPF-Applikationen mittels Zufallsgenerator gezeichnet.
Ein weiteres Resultat ist eine Milchstraßenkarte, auf der ich zum ersten Mal die Positionen vieler Himmelsobjekte sehen und in meine Reisebeschreibungen einbauen konnte.
Karl May lässt grüßen.

Auch in dieser Geschichte findet man – so wie in „Das Auge“ – einen kleinen Seitenhieb auf die verkehrte Welt unseres Finanzwesens, als die Ansi ihren Bordcomputer mit Schokoladezertifikaten zu bestechen versuchen, was natürlich schief geht.
Apropos schief gehen.
Heutzutage wird bei uns beispielsweise mit Goldzertifikaten gehandelt, wobei zu bemerken ist, dass diese Zertifikate nichts anderes als Optionsscheine für Goldbarren bzw. -münzen sind.
Man kann diese also gegen Gold eintauschen, aber die Scheine selbst sind kein Gold!
Und zu allem Übel gibt es mittlerweile zwanzig mal mehr Zertifikate als echtes Gold.
Tendenz steigend.
Sollten die Besitzer der Zertifikate eines Tages auf die verrückte Idee kommen – zum Beispiel in einer Krisensituation – alle gleichzeitig ihre Optionen einlösen zu wollen, so werden fünf von hundert ihr Gold erhalten.
Der Rest jedoch geht leer aus und die Goldzertifikate sind nichts anderes als – mit Verlaub – Klopapier, gedruckt auf erlesenem Pergamentpapier – eventuell mit Goldrand.
Ich denke, wir verstehen uns.

Nebenbei hoffe ich, dass die Leute von Nestle keinen Herzinfarkt bekommen, weil ich ihr Unternehmen in einen Topf mit einem ihrer größten Konkurrenten – Procter and Gamble (PG) – geworfen habe.
Aber der kleine Spaß um den Hersteller der fiktiven Süßware „Star Nuts“ musste einfach sein.

Der kleine Sternenreisende wird zurückkehren in „Verschollen“